Autorennen fahren ist sein Leben. Aber beim Mountainbiken im Wald hat er Zeit, seinen bewegten Alltag zu resümieren. Nico Müller, Schweizer DTM-Rennfahrer im Audi Sport Team, öffnet fürs Audi Magazin sein Mobility Diary.
Text: Brigitte Ulmer | Foto: Robert Huber
Nico Müller, schwarze Baseballmütze auf dem Kopf, lässige Jeans und Blazer, ein gross gewachsener, schlanker junger Mann
Gerade kommt er federnd von seinem Mountainbike-Trail, wirkt entspannt und so gar nicht auf Speed. Aber wir treffen ihn ja auch zu Hause in Bern, der Stadt, die er wegen ihrer Gemächlichkeit mag, in seinem Lieblingslokal. Sie erdet ihn. Denn 220 Tage im Jahr ist Nico Müller auf Achse. Im Rennauto. Im Audi RS 5 DTM während der DTM, bei Testfahrten und am Simulator. Oder im Audi e-tron für Formula-E-Testfahrten. An Audi driving-experience-Events und Trainingsläufen. Aber eben auch auf dem Mountainbike und dem Rennvelo.
Geschwindigkeit ist sein Leben, seit er im Alter von elf Jahren erstmals in einem Kart sass. Was sie ihm bedeutet? Ganz einfach: «Fokus, Adrenalin, Leidenschaft, Freiheit, Leben… Das Gefühl, alles andere um mich herum ausblenden, alles Unwesentliche vergessen zu können.» Mit 14 wurde er Schweizer Junioren-Vizemeister im Kart, machte dann seine Matur am Gymnasium in Thun und im Winter 2016/17 absolvierte er die Spitzensport-Rekrutenschule. Seit 2014 fährt er für Audi DTM. Als Werksfahrer im Audi Rennstall gehört Müller heute zu den ganz wenigen Schweizer Rennfahrern, die vom Sport leben können. Mit 26. Wenn man ihn fragt, was es braucht, um so jung an die Spitze zu kommen, meint er: Talent und Ehrgeiz, vor allem «ein Gefühl fürs Auto, fürs Limit, im Grenzbereich ein Auto zu bewegen. All das kann man nur ein Stück weit lernen. Man muss es im Blut haben.»
«Geschwindigkeit ist für mich Fokus, Adrenalin, Leidenschaft, Freiheit.»
«Der Audi RS 5 DTM beschleunigt von 0 auf 100 km/h in drei Sekunden, 285 km/h ist sein Top speed.»