Wobei das ohnehin voraussetzen würde, dass wir in Zukunft immer noch Autos besitzen, was aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der Fall sein wird. Viel eher werden uns Fahrzeuge auf Zuruf abholen.

Einigen von uns wird eine monogame Beziehung mit der Mechanik vielleicht trotzdem lieber sein als eine endlose Reihe unbefriedigender automobiler Dates. Wir könnten sogar an der Schwelle zu einer ganz neuen Dimension emotionaler Bindung ans Automobil stehen, auch wegen der immer weiter gereiften künstlichen Intelligenz. Eine schöne Zukunftsvision.

Neulich habe ich im Radio eine Interpretation von Isaac Asimovs «Ich, der Roboter» gehört. Darin unterhielt sich die Heldin mit ihrem selbstfahrenden Auto. «Habe ich noch Zeit für einen Kaffee?», fragte sie. «Aber sicher», antwortete das Fahrzeug, «dein nächster Termin ist erst um 15 Uhr. Und ich könnte einen Schluck Strom vertragen, während du deinen Kaffee trinkst.» Interessant fand ich dabei die Beziehung zwischen Protagonistin und Auto. Es war fast, als würden sie füreinander sorgen – ein Kaffee für die Fahrerin und eine Ladung Strom für das Fahrzeug. Audi ist davon überzeugt, dass dem Auto in Zukunft eine immer grössere Rolle als persönlicher Assistent zukommen wird. Bis es schliesslich mit zunehmender Intelligenz zu unserem Vertrauten, unserem Freund wird. Aber man stelle sich bloss vor, dass man eines schrecklichen Tages seinem Auto sagen muss, es solle zurück zum Autohaus fahren, weil sein Ersatz schon unterwegs ist. Das wäre tränenrühriger als eine Szene aus Lassie. Deshalb könnte sich das Leben verkomplizieren.